Über uns


Im Rahmen des Projekts wird das Konzept der Vielfalt untersucht, das Aspekte der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung umfasst –  sowohl im allgemeinen sozialen Kontext der Gesundheitsversorgung als öffentlichem Raum als auch im spezifischen Kontext von medizinischen Einrichtungen als öffentlichen Orten. Ziel dieses Projektes ist es, systematisch und vertiefend zu analysieren, wie und in welchem Umfang die europäischen Normen und Richtlinien bezüglich Vielfalt in den nationalen Rechtsvorschriften in Deutschland, Slowenien, Kroatien und Polen implementiert und in der klinischen Praxis in diesen Ländern umgesetzt werden. Das Projekt wird die ethischen, kulturellen und normativen Aspekte von Integration und Ausgrenzung im Gesundheitssektor untersuchen.
Während des Projekts werden Richtlinien und gesetzliche Regelungen der europäischen Institutionen und deren Umsetzung in nationales Recht analysiert. Darüber hinaus werden Statuten, interne Dokumente und Akkreditierungsurkunden von Krankenhäusern sowie Leitprinzipien und Richtlinien zum Forschungsthema ausgewertet, die von Krankenhausethikkommissionen angefertigt wurden. Darüber hinaus werden eingehende Interviews mit Gesundheitsmanagern, Fachleuten und Patienten geführt. Die Interviews werden wichtige Informationen zu ethischen Fragen bereitstellen, die durch das Phänomen der sozialen Vielfalt im Gesundheitswesen aufgeworfen werden und dazu, wie diese Fragen in der täglichen Praxis gelöst werden.
Die Ergebnisse des Projekts werden Kenntnisse über den Stand und den Grad der Umsetzung europäischer Leitlinien in nationalen Rechtssystemen und in der täglichen Praxis des Gesundheitswesens vermitteln. Die Ergebnisse des Projekts werden einen umfassenden Vergleich zwischen Deutschland, Slowenien, Kroatien und Polen hinsichtlich der sozialen Vielfalt und des Zugangs zur Gesundheitsversorgung ermöglichen. Darüber hinaus bieten die Ergebnisse eine Grundlage für mögliche Empfehlungen, mit denen Probleme der Ungleichheit im Gesundheitswesen hinsichlich der Diversität der Gesellschaft angegangen werden sollen. Daher werden die Forschungsergebnisse für andere Bereiche, die auch über die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen hinausgehen, von hoher Relevanz sein, wie beispielsweise soziale Wahrnehmung von Vielfalt, Politikentwicklung, Gesetzgebung und Wirtschaft. Ein besseres Verständnis des Konzepts der Vielfalt im Gesundheitswesen kann Impulse für politische Veränderungen bezüglich der Verteilung öffentlicher Güter bringen. Es kann zu Reformen in den Rechtssystemen führen, die auf eine Verbesserung des Zugangs zu öffentlichen Dienstleistungen abzielen; und nicht zuletzt kann es medizinische Abläufe verbessern und damit die Kosten für die Gesundheitsversorgung im Allgemeinen senken. Durch die Konzentration auf ethische Fragen und die humanistische Perspektive können die Ergebnisse des Projekts die Lebens- und Gesundheitsqualität von Minderheiten in den untersuchten Ländern und im europäischen Kontext verbessern. Die Ergebnisse des Projekts werden auch Angehörigen der Gesundheitsberufe wichtige Kenntnisse darüber vermitteln, wie sie das Thema soziale Vielfalt verfolgen und in ihre medizinische Praxis integrieren können.
Uni Ulm Logo

© 2020